Die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, das Contact Tracing, soll eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern. Tausende Telefonate werden dafür jeden Tag geführt.
Angesichts von häufiger auftretenden Clustern und Infektionszahlen auf zuletzt hohem Niveau kommt dem Contact-Tracing eine immer größere Bedeutung zu. Im Auftrag der Gesundheitsbehörden forschen sogenannte Contact Tracer die sozialen Kontakte von Corona-Infizierten auf möglichst schnellem Weg aus, um Infektionsketten durchbrechen zu können.
Sie müssen herausfinden, wer mit wem Kontakt hatte, wer wen bei Familienfeiern, Sport-Events oder Kulturveranstaltungen womöglich angesteckt hat und wer noch gefährdet sein könnte. In vielen Bezirkshauptmannschaften landauf landab ist die telefonische Tätigkeit zum Alltag geworden, in Wien erfolgt das Contact Tracing durch Mitarbeiter des Magistrats, beispielsweise in Tirol unterstützt auch das Bundesheer.
Ausschlaggebend dabei ist, wen der oder die Infizierte 48 Stunden vor dem Auftreten von Symptomen oder einem positiven Test getroffen hat. Für die Risikoeinstufung sind zwei Parameter entscheidend: War der Abstand bei einem Treffen kleiner oder größer als zwei Meter und war die Dauer des Kontaktes kürzer oder länger als 15 Minuten? Kontaktpersonen der Kategorie 1 müssen zehn Tage lang in Quarantäne gehen, auch wenn der Coronavirustest negativ ausfällt. Personen der Kategorie 2 beobachten ihren Gesundheitszustand selbst und werden in der Regel nicht abgesondert.
Um für das Contact Tracing aufzustocken, wird derzeit vielfach nach Personal gesucht. Der Ansturm auf die Arbeitsplätze ist zumeist groß. Streitpunkt am Rande: Während in Wien beispielsweise 1.831 Euro brutto für die Tätigkeit bezahlt werden, sind es in Oberösterreich nur 1.100 Euro.