Aufpassen beim Abheben

Immer wieder fallen ältere Menschen auf den sogenannten Neffentrick herein und werden so um ihr Vermögen gebracht. Am häufigsten betroffen sind Frauen zwischen 60 und 95 Jahren.

Das Telefon klingelt, der Anrufer meldet sich, nennt keinen Namen und erkundigt sich nett, wie es denn so geht. Oft gehen die Betroffenen davon aus, dass es sich beim Anrufer um einen Verwandten oder guten Bekannten handelt. Fragt man dann nach, wer denn da am anderen Ende der Leitung sei, wird vorwurfsvoll die Gegenfrage gestellt, kennst mich nicht?

Die Opfer zählen dann Namen nahestehender Personen auf, aus denen der Betrüger einen wählt und behauptet, dass er derjenige sei.

VORSICHT VOR FALSCHEN VERWANDTEN

Dann schildert der Täter eine finanzielle Notlage und bittet darum, kurzfristig Geld ausleihen zu können. Er werde es so schnell wie möglich zurückerstatten. Häufig geht es dabei um vermeintliche Wohnungskäufe, wofür ein bestimmter Betrag fehle. Sagt das Opfer zu, gibt der Anrufer vor, den vereinbarten Betrag nicht selbst abholen zu können. Und schickt einen Freund vorbei. Die Geldübergabe findet dann meistens in der Wohnung des Opfers statt. Der angekündigte Freund nimmt das Geld in Empfang und stellt gelegentlich sogar eine Quittung aus. Es kommt nicht selten vor, dass die Opfer auf diese Weise ihre gesamten Ersparnisse verlieren.

Eine Variante des Neffentricks, die in letzter Zeit häufiger vorgekommen ist, ist der Kautionstrick. Dabei gibt sich der Anrufer als Polizist aus und verlangt Geld, damit ein Familienmitglied nicht in Haft kommt. Mit unterdrückter Nummer und in gutem Deutsch erklärt dabei ein vermeintlicher Kriminalbeamter, dass ein Angehöriger einen Verkehrsunfall verursacht habe und es Verletzte gäbe. Darum die Kaution – sonst müsse das Familienmitglied ins Gefängnis. 2018 wurden auf diese Wiese allein in Wien 350.000 Euro erbeutet.

SO SCHÜTZEN SIE SICH VOR BETRUG

  • Brechen Sie Telefonate, bei denen Sie um Geld gebeten werden sofort ab und lassen Sie sich erst gar nicht auf Diskussionen ein.
  • Lassen Sie sich immer die Dienstausweise von Polizisten zeigen.
  • Kontaktieren Sie Ihre Verwandten, falls diese ins Spiel gebracht werden unter der Telefonnummer, die Sie sonst auch verwenden.
  • Lassen Sie niemanden herein, den Sie nicht kennen. Verwenden Sie die Gegensprechanlage oder die Türsicherungskette.
  • Versuchen Sie, sich das Aussehen der Person für eine spätere Personsbeschreibung genau einzuprägen.
  • Notieren Sie sich – sofern möglich – Autokennzeichen und Marke, Type sowie Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges.
  • Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle: Notruf 133 oder über die österreichweite Servicenummer der Polizei: 059 133
  • Weitere Information erhalten Sie in der nächsten Polizeiinspektion, bei Gemeinsam Sicher sowie auf bmi.gv.at/praevention
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Beitrag veröffentlicht am 26. November 2019.