Klaus Eberhartinger kann coronabedingt erst 2021 loslegen, Dancing Stars und der Watzmann wurden verschoben. Er ist gerade in Deutschland, liest viel über die aktuelle Situation und fragt sich, ob wir uns in dem ganzen Wahnsinn schon die richtigen Fragen stellen.
Herr Eberhartinger, wie geht es Ihnen?
Gut, danke. Ich bin aktuell in Deutschland, Dancing Stars wurde ja abgesagt, ich denke, das war gescheit, in Deutschland findet es ja statt. Auch Watzmann wurde auf 2021 verschoben. Ich bin froh, dass wir die EAV-Abschiedstour letztes Jahr hatten.
Sie werden heuer 70 und zählen zur gefährdeten Gruppe. Wie gehen Sie damit um?
Ich lese und informiere mich viel. Es gibt ja mittlerweile unzählige Meinungen und Ansichten, mich stört, wenn gleich von Verschwörungstheorien geredet wird, weil eine Meinung einmal nicht konform ist. Was ich nicht glaube ist, dass wir durch Corona bessere Menschen werden. Aber kritisch müssen wir schon bleiben, auch bei Fragen wie: Wollen wir uns von Apps wirklich überwachen lassen? Oder wenn Orban von „notwendigen Maßnahmen“ spricht und damit Entscheidungen meint, die die Demokratie aushöhlen. Für mich wird eine Frage gar nicht diskutiert: Corona trifft ja vor allem Menschen mit schwachem Immunsystem. Ich lese so gut wie nie, warum so viele Menschen in der westlichen Welt ein schlechtes Immunsystem haben. Weil sie zu dick sind, das Falsche essen, weil die Lebensmittelindustrie viel Schlechtes produziert, weil die Luft, die wir atmen, nicht gut für unsere Lunge ist … Darüber müssten wir jetzt anfangen zu reden.
Wie könnte diese Diskussion aussehen?
Wir müssten unseren Lebensstil überdenken. Genauso, wie wir uns Gedanken über den Übergang zur erneuerbaren Energie machen, sollte das im Gesundheitsbereich stattfinden. Die Frage müsste lauten: Was hilft unserem Immunsystem? Die Lebensmittelindustrie könnte gesündere Produkte herstellen, wir könnten auf nachhaltigere Landwirtschaft umsteigen, Fleisch nur einmal die Woche essen und so weiter. Wir leben nicht nur materiell in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft, wir werfen mit unserem Verhalten auch unsere Gesundheit weg.
Finden Sie gut, wie aktuell mit älteren Menschen umgegangen wird?
Die alten Menschen zu schützen ist schon ein ehrbares Argument. Damit zeigt sich halt auch, dass die Eltern- und Großelterngeneration einen „gesellschaftlichen Wert“ hat, was in der Vergangenheit leider oft vergessen wurde. In Afrika ist das ja ganz anders. Und natürlich ist es gescheit, dass ältere Menschen mit einem schwächeren Immunsystem in dieser Situation daheimbleiben sollen.
Wie geht es Ihnen persönlich mit dem Älterwerden?
Ich würde sagen: Schöner werden wir alle nicht, aber dem gänzlichen Verfall müssen wir uns auch nicht hingeben (lacht). Altwerden an sich sehe ich jetzt nicht als großes Ziel, aber sich mit dem Altwerden zu beschäftigen und Einsicht ins Notwendige zu haben, sehr wohl. Ich denke, diesen Mühlstein muss man sich umhängen und auch tragen. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, sich sportlich fit zu halten. Zelltechnisch ist vieles möglich, bis ins hohe Alter!