Straßenverkehr ist in Europa Lärmquelle Nummer eins. Am 25. April soll mit dem „Tag gegen Lärm“ das Bewusstsein dafür geschärft werden. Wie man sich schützen kann und welche Auswirkungen Lärm hat, erklärt der Hörakustikspezialist Neuroth.
Die störendste aller Lärmquellen ist in Europa der Verkehrslärm von Autos, Zügen und Flugzeugen – gleich danach kommt der Nachbar. Dabei ist die Gefahrenquelle Lärm nicht zu unterschätzen, denn sie bringt ein Gesundheitsrisiko mit sich. Eine Studie der Europäischen Umweltagentur zeigt, dass jeder vierte Europäer zu viel schädlichem Verkehrslärm ausgesetzt ist. 8 Millionen werden davon sogar im Schlaf gestört.
Lärm ist aber nicht nur auf der Straße, sondern auch im Beruf und in der Freizeit unser ständiger Begleiter – oft mit „lauten“ Folgen für die Gesundheit. Aus diesem Grund wurde weltweit der „Internationale Tag gegen Lärm“ ins Leben gerufen. Neuroth setzt sich, als führendes Hörakustikunternehmen in Österreich, nicht nur an diesem Tag auf Prävention und Aufklärung. Drei Fragen und Antworten über Lärm in unserem Alltag.
WIE LAUT IST UNSER ALLTAG?
„Lärm ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Deshalb nehmen wir oft gar nicht mehr bewusst wahr, dass ständige Lärmbelästigung unser Gehör auf Dauer gefährden kann. Das Thema verlagert sich vom Arbeitsplatz auch zunehmend in den privaten Bereich“, sagt Hörakustik-Experte Lukas Schinko, der das Familienunternehmen Neuroth in vierter Familiengeneration leitet. Ein Discobesuch kann zum Beispiel so laut sein wie ein Düsenjäger – nämlich rund 120 Dezibel.
WIE KAN SICH LÄRM AUF DIE GESUNDHEIT AUSWIRKEN?
Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste Art einer Hörminderung nach der Altersschwerhörigkeit. „Nicht nur die Ohren leiden unter Lärm, sondern der gesamte Körper“, sagt Schinko. Laut Weltgesundheitsorganisation ist der Verkehrslärm nach der Luftverschmutzung der zweitgrößte gesundheitsschädigende Umgebungsfaktor. „Ab einer Lärmbelastung von rund 55 Dezibel fällt die Konzentration bereits immer schwerer. Ein Lärmpegel ab 85 Dezibel – zum Beispiel Straßenverkehr – wird bei längerer Belastung zum Gesundheitsrisiko“, erklärt Schinko. Mögliche Folgen: u.a. erhöhter Stresspegel, Hörminderungen, Bluthochdruck, Schlafstörungen und erhöhtes Herzinfarktrisiko.
WIE KANN MAN SICH VOR LÄRM SCHÜTZEN?
Unsere Welt wird immer schneller, bunter und lauter. Deshalb wird es immer wichtiger, sich der täglichen Lärmbelastung bewusst zu werden und vorzusorgen. Man sollte dem Gehör regelmäßige Ruhepausen gönnen. „Für den Alltag gibt es verschiedene Gehörschutzlösungen, die individuell an das Ohr angepasst werden und die Ohren entlasten – egal, ob bei der Arbeit, beim Handwerken oder einem Konzert“, sagt Schinko. Einmal im Jahr sollte man außerdem einen Hörtest bei einem HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker machen.
Zahlen und Fakten zum Thema Lärm
- Lärmschwerhörigkeit ist laut Arbeiterkammer die mit Abstand am öftesten anerkannte Berufskrankheit in Österreich.
- Laut AUVA arbeiten rund 400.000 Menschen in Österreich an einem Lärmarbeitsplatz. Ab einer Dauerbelastung von 85 Dezibel ist ein Gehörschutz am Arbeitsplatz laut Gesetz Pflicht.
- Egal, ob Kopfhörer oder Disco, mehr als 1 Milliarde Jugendlicher und junger Erwachsener zwischen 12 und 35 Jahren gefährdet laut WHO-Angaben wegen zu lauter Musik ihr Gehör.
- Rund 360 Millionen Menschen – ca. fünf Prozent der Weltbevölkerung – leben laut WHO mit einer dauerhaften Hörminderung. Schätzungen zufolge ist in Österreich jeder von einer Hörminderung betroffen.
- Österreicher warten durchschnittlich 7 Jahre lang, bis sie etwas gegen eine diagnostizierte Hörminderung tun.
- Auszüge aus der Studie „Lärm in Europa 2014“ der Europäischen Umweltagentur:
- Straßenverkehr stellt in Europa die Hauptlärmquelle dar – gefolgt von Schienenverkehr, Flugverkehr und Industrie.
- Jeder Europäer ist zu viel schädlichem Verkehrslärm ausgesetzt.
- Rund 20 Millionen Europäer werden durch Verkehrslärm belästigt und geschätzte 8 Millionen werden durch ihn im Schlaf gestört.
- Umgebungslärm wird als Ursache von mehr als 900.000 Fällen von Bluthochdruck vermutet.
- In mindestens 10.000 Fällen pro Jahr ist Lärmbelastung der Grund für einen vorzeitigen Tod.
Nähere Infos zu den Themen Hören, Gehörschutz und Hörgeräte finden Sie online unter: www.neuroth.at
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Beitrag veröffentlicht am 24. April 2018.