Sie erbringen täglich Höchstleistungen zum Wohle pflegebedürftiger und kranker Menschen – gemeint ist das Pflege- und Betreuungspersonal in Österreich. Deswegen wird am 12. Mai 2018 der internationale Tag der Pflege begangen, um Dank und Anerkennung auszudrücken.
Die Pflege von pflegebedürftigen und kranken Menschen ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit. Wer pflegt, braucht neben der Freude daran, anderen Menschen helfen zu können auch ein fundiertes pflegerelevantes Wissen.
Die Leistungen des Pflege- und Betreuungspersonals sind umfassend, aber vielfach unsichtbar. Zur pflegerischen Grundversorgung kommt die besonders wichtige Beziehungsarbeit. Große Herausforderung stellt dabei die Arbeit mit Demenzkranken dar. Geduld und Fingerspitzengefühl sind dafür sehr gefragt. Sportlich betrachtet erbringen Pflegekräfte jeden Tag Spitzenleistungen: 24.000 Schritte in einem Nachtdienst – also knapp 17 Kilometer – sind keine Seltenheit. Oft betreut eine Pflegeperson im Nachtdienst alleine eine Station oder ist für mehr als 50 Bewohner im Alten- und Pflegeheim zuständig. Zeit zum Verschnaufen bleibt da selten. Einsatzkräfte in der mobilen Pflege und Betreuung legen teils mehr als 60 Kilometer pro Tag zurück, um in einem Dienst bis zu 20 Klienten zu versorgen.
Nicht zu vergessen sind pflegende Angehörige, die sich nicht nur liebevoll kümmern und betreuen, sondern eine große Verantwortung tragen. In der Steiermark werden mehr als 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen zu Hause betreut.
GESUNDHEIT IST MENSCHENRECHT
Das Motto zum diesjährigen Internationalen Tag der Pflege lautet „Gesundheit ist ein Menschenrecht“. Der Zugang zu einem leistbaren und qualitativ hochwertigen Gesundheits- und Pflegesystem wird in Österreich aktuell heftig diskutiert. Für den Großteil der Österreicherinnen und Österreicher ist es derzeit noch selbstverständlich, uneingeschränkt Diagnoseverfahren und Therapien zur Verfügung zu haben. In den kommenden Jahren wird es jedoch immer schwieriger werden, dieses Recht in gewohnter Weise zu finanzieren und zu sichern. Darüber hinaus steigt der Anteil der älteren Bevölkerung permanent an.
Das österreichische Sozialsystem steht daher aktuell vor großen Herausforderungen, denn es müssen einerseits Präventivmaßnahmen gesetzt werden, um Menschen möglichst lange ein Leben ohne gesundheitliche Einschränkungen zu ermöglichen und andererseits soll eine qualitativ hochwertige Betreuung zur Verfügung stehen, sobald Pflegebedürftigkeit gegeben ist.
Beitrag veröffentlicht am 11. Mai 2018.
AUTONOMIE DURCH AMBIENT ASSISTED LIVING?
Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Mag. Beate Hartinger-Klein ist es ein besonderes Anliegen, allen Menschen in jeder Lebenssituation so lange wie möglich ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Daher forciert sie die Umsetzung des im Regierungsprogramm festgeschriebenen Ambient Assisted Living. Durch den Einsatz von Assistenzsystemen soll die Lebensqualität erhöht werden. Mit Ambient Assisted Living sind moderne Kommunikations-, Informations-, und Unterstützungstechnologien gemeint, die den Betroffenen in ihrem Alltag unterstützen.