Sturzgefahr: So lässt sich das Risiko minimieren!

Die Zahl der Unfalltoten hat in Österreich laut aktueller Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit den höchsten Wert seit 28 Jahren erreicht. Ganze 3.099 Personen sind 2022 bei Unfällen ums Leben gekommen. Zu den häufigsten Unfallursachen zählen Stürze, sie haben im Vorjahr österreichweit 1.006 Menschenleben gefordert. Ein hoher Anteil entfällt dabei auf die Altersgruppe 65+. „Von Sturzunfällen sind ältere Menschen besonders häufig betroffen, wobei bei Männern die Gefahr für tödliche Stürze bereits ab 50 Jahren deutlich zu steigen beginnt, bei Frauen etwas später. Zudem ereignet sich bereits mehr als ein Viertel aller tödlichen Stürze zu Hause. Hauptgründe sind Straucheln, Stolpern und Ausgleiten, gefolgt von Unfällen auf Stufen und Treppen“, erklärt  Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit. Zudem wurden bei Unfällen im Hauhalt 306.000 Personen verletzt, fast 220.000 davon wiederum aufgrund von Stürzen. Trauner-Karner: „Die Sturzprävention zu Hause wird angesichts dessen, vor allem aber auch aufgrund der Alterung der Gesellschaft immer dringender.“

  • Bewegung machen!
    Wer sich regelmäßig bewegt und körperlich aktiv ist, trägt dazu bei, dass Muskelkraft und Gleichgewicht erhalten bleiben und reduziert somit auch das Risiko für Stürze.
  • Augen untersuchen lassen!
    Klare Sicht trägt maßgeblich dazu bei, Hindernisse und potenzielle Stolperfallen zu erkennen. Daher ist es wichtig, die Sehkraft regelmäßig überprüfen zu lassen – so können etwaige Sehprobleme erkannt und frühzeitig behandelt werden.
  • Medikamenten-Nebenwirkung beachten!
    Manche Medikamente können Schwindel und Benommenheit verursachen, was die Sturzgefahr natürlich wesentlich erhöht. Sollten solche Nebenwirkungen auftreten, sollten mit dem Arzt entsprechend Maßnahmen besprochen werden.
  • Stolperfallen beseitigen!
    Ob lose Teppiche, ungesicherte Teppichkanten, Schuhe, Putzutensilien oder lose Kabel – solche „Fallen“ sollten in Wohnräumen unbedingt beseitigt werden. Je weniger Hürden man sich in die Wohnung schafft, umso sicherer ist man unterwegs.
  • Hilfsmittel nutzen!
    Haltegriffe im Bereich von Treppen oder in der Dusche können die Sicherheit erhöhen. Bei Bedarf sollten auch Gehhilfen wie Stöcke oder Rollatoren verwendet werden, um das Gleichgewicht zu unterstützen und die Mobilität zu verbessern.
  • Auf gute Vitamin D- und Calcium-Versorgung achten!
    Vitamin D und Calcium fördern die Knochengesundheit und tragen somit dazu bei, das Risiko von Knochenbrüchen bei Stürzen zu reduzieren. Notwendigkeit und Einnahme vom Arzt abklären und verordnen lassen.
  • Wetterbericht beachten!
    Auch wenn man es im ersten Moment nicht glauben möchte, aber auch das Wetter hat einen wesentlichen Einfluss auf das Sturzrisiko. Umfangreiche Forschungen haben ergeben, dass vor allem vier Wettersituationen die Sturzwahrscheinlichkeit stark erhöhen. 

Und zwar:

  • Eis und Schnee!
    Wenn Wege eis- und schneebedeckt sind, herrscht aktue Rutsch- und damit auch Sturzgefahr! Das Haus nur mit gutem Schuhwerk verlassen, wenn möglich aber Termine verschieben und zuhause bleiben!
  • Hitzestress!
    Hohe Temperaturen können rasch zu Dehydrierung und in der Folge zu Schwächeanfällen und Stürzen führen. Daher: ausreichend trinken, im Schatten bleiben, Kopfbedeckung wählen und Überanstrengung meiden.
  • Kältestress!
    Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, womöglich in Kombination mit kräftigem Wind, führen sehr schnell zu einer Versteifung des Bewegungsapparates, zu Erfrierungserscheinungen und damit zu einer erhöhten Sturzgefahr. Bei großer Kälte am besten zuhause bleiben beziehungsweise nur in Begleitung und mit gutem Schuhwerk nach draußen gehen.
  • Wetterwechsel!
    Diese können bei empfindlichen Personen zu Unwohlsein und Kreislaufschwäche führen – in Kombination mit Föhn auch zu Kopfschmerzen und Migräne. All das führt häufig zu Stürzen. In der Wohnung Stolperfallen beseitigen (siehe oben!), ausreichend trinken und Überanstrengung meiden.

 

© Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit

 

Text von Johanna Vucak
Bilder von KFVAPA Fotoservice Krisztian Juhasz und shutterstock
Beitrag veröffentlicht am 21.09.2023