Es ist sicher kein Zufall, dass der Löwenzahn so heißt, wie er heißt. Mit seinen Heilkräften ist der Löwenzahn ein absolutes Superfood. Er regelt die Verdauung, pflegt Leber und Galle, hilft bei Rheuma, ist ein generelles Allround-Stärkungsmittel und kann noch viel mehr.
Für viele ein lästiges Unkraut, doch in Wahrheit verbirgt sich hinter dem Taraxacum officinale ein wahres Wunderkraut. Bei regelmäßigen Verzehr bewahrt und schützt er unsere Gesundheit: der Löwenzahn. Jetzt im Frühling ist die Zeit des Löwenzahns gekommen und es zahlt sich aus hinaus in die Natur zu gehen und die kostbare Heilpflanze zu sammeln. Wir zeigen warum.
LÖWENZAHN SCHENKT LEBENSKRAFT
Der Löwenzahn ist ein besonders hartnäckiges und unverwüstliches Kraut, das auch in der kleinsten Ritze im Asphalt wächst und dort der größten Sommerhitze trotzt. Diese Unempfindlichkeit, Zähigkeit und Lebenskraft überträgt sich auch auf all jene, die ihn anzuwenden wissen. Löwenzahn kann in Form von Salat, Tee, Pflanzensaft, Frischpflanzenpresssaft, Kaltwasserauszug, Kaffee, Wein, Löwenzahnwurzelextrakt und vieles mehr verwendet werden.
GUT FÜR LEBER UND GALLE
Der Löwenzahn stärkt einzelne Organe unseres Körpers und regt sie zu größerer Tätigkeiten an. Er erweist sich als blutreinigend und seine Wirkung erstreckt sich über den ganzen Oberbauch. Er hat einen positiven Einfluss auf die Verdauung- und Ausscheidungsorgane: Magen, Leber, Milz, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Nieren. So hilft er generell bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Fettverdauungsstörungen sowie Stoffwechselstörungen wie Rheuma und Gicht. Bei Problemen mit Leber oder Galle ist der Löwenzahn die Heilpflanze der Wahl, da er die Galleproduktion in der Leber anregt und somit den Fettstoffwechsel verbessert. Außerdem ist der Löwenzahn ein hervorragendes Mittel gegen chronische Hautkrankheiten.
Zur Anregung des Stoffwechsels und der Gallensekretion, sollte man den Frühling unbedingt für eine Löwenzahnteekur nützen. Die Blätter des Löwenzahns wirken stark harntreibend und entgiftend – daher wirkt sich diese Kur günstig auf Rheuma und Gicht aus sowie auf Leber- und Gallenleiden. Dafür trinkt man vier bis sechs Wochen lang zwei Mal täglich eine Tasse Löwenzahnblättertee. Achtung: Bei empfindlichen Personen können Magenbeschwerden durch die Förderung der Magen- und Gallensekretion auftreten. Bei Entzündungen oder Verschluss der Gallenwege und bei Darmverschluss sollte die Kur nicht angewendet werden.
LÖWENZAHN BEI HAUTPROBLEMEN
Auch äußerlich kann der Löwenzahn angewendet werden. Der weiße Pflanzensaft aus den Löwenzahnstängeln kann bei Hühneraugen, Hornhaut und Warzen helfen. Auch Schmerzen oder Juckreiz von Insektenstichen kann durch das Auftragen des weißen Pflanzensaftes gelindert werden. Achtung: In seltenen Fällen kann der Milchsaft zu Allergien führen.
Der Löwenzahn ist eine kleine Apotheke an sich, er versorgt aber auch als Lebensmittel ganz hervorragend. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Kopfsalat, sollte gerade jetzt im Frühling der bekannte Röhrlsalat Einzug in unsere Küchen halten.
IN DER KÜCHE
Das Heilkraut besitzt nämlich vierzigmal so viel Vitamin A, neunmal so viel Vitamin C, viermal so viel Vitamin E, achtmal so viel Calcium, viermal so viel Magnesium, dreimal so viel Eisen und die doppelte Menge an Proteinen, wie Kopfsalat. Auch mit Kalium und vielen anderen Mineralstoffen, Spurenelementen und bioaktiven Pflanzenstoffen wie Bitterstoffen geizt der Löwenzahn nicht. Wer mit Bitterstoffen in der Pflanze Probleme hat, sollte den Löwenzahn eher an schattigen Plätzen sammeln, da in der Sonne wachsender Löwenzahn besonders reich an Bitterstoffen ist. Hilfreich ist auch das ganz kurze Abkochen in Salzwasser und anschließendes möglichst kaltes Abspülen. Außerdem sollten für die Küche die jungen Löwenzahnblätter bevorzugt werden.
Löwenzahn schmeckt gleichzeitig hervorragend als Gemüse, Suppe, Saft oder in grünen Smoothies. Die Blüten lassen sich zu Löwenzahnwein, Löwenzahnbier, Löwenzahnblütengelee verwandeln oder verzieren als essbare Dekoration Gerichte aller Art.
Rezepte
Löwenzahnhonig
2 Liter Wasser, 2 Liter Zucker; 300g Blüten. Blüten mit Wasser kurz aufkochen, über Nacht stehen lassen, abseihen, mit 2kg Zucker und Biozitronen zu Sirup einkochen.
Löwenzahnblütensirup
Man nehme einen Haushaltseimer, ca. 8 Liter, fülle gut 10 cm mit Blüten, Wasser entsprechend der Kübelgröße mit 3 kg. Zucker aufkochen, abkühlen lassen, über die Blüten gießen, einige in Scheiben geschnittene Bio-Orangen dazugeben und darüber etwas Zitronensäure streuen. 2-3 Tage stehen lassen und in sterilisierte Flaschen füllen. Den abgeseihten Sirup noch einmal kurz aufkochen und ihn dann abfüllen.
Löwenzahnkaffee
Sorgfältig gewaschene, getrocknete und zerkleinerte Löwenzahnwurzeln in einer Pfanne (ohne Fett) rösten. Die Wurzelstücke während des Röstens immer wieder wenden, damit sie nicht schwarz werden. Gut verschlossen aufbewahren und vor Gebrauch in der Kaffeemühle mahlen.
Löwenzahnblütenmarmelade
100 g Löwenzahnblüten, schön abgezupft, ohne Grün. Mit 1 Liter Bio-Orangensaft und dem Saft einer Zitrone aufkochen, ca. 15 Minuten köcheln lassen. Danach mit dem Mixer fein pürieren. Das Ergebnis abmessen und mit der entsprechenden Menge Gelierzucker mischen. Aufkochen lassen und 4 bis 6 Minuten sprudelnd kochen. Gelierprobe machen. Wenn die Marmelade dabei zu gelieren beginnt, in vorbereitete Gläser abfüllen, verschließen und mindestens 10 Minuten auf den Kopf stellen.
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Beitrag veröffentlicht am 9. April 2018.