Gerade im Alter werden Schmerzen oft als „normal“ angesehen. Eine angemessene Schmerztherapie ist aber auf jeden Fall erforderlich, wenn der Schmerz zum ständigen Begleiter wird und belastet.
Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Er hat viele Ursachen, Symptome und Ausprägungen und es erfordert immer eine individuelle Therapie. Schmerzen sind für Betroffene unangenehm. Jedoch dient der Schmerz als wichtiges Warnsignal für den Körper, um ihn vor weiterem Schaden zu bewahren. Ein akuter Schmerz tritt plötzlich auf und ist zeitlich begrenzt – beispielsweise als Folge einer Verletzung. Schmerzen können aber zum Problem werden, wenn sie nicht als Warnzeichen dienen, sondern chronisch werden und Menschen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigen. Rund 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher leiden an chronischen Schmerzen.
Langfristig anhaltende Schmerzen nehmen im höheren Lebensalter zu. Sie werden jedoch seltener angemessen behandelt als bei jüngeren Personen. Der Grund? Ältere Personen leiden häufig nicht nur unter Schmerzen, sondern auch unter anderen Symptomen oder Erkrankungen. Daher liegt das Hauptaugenmerk nicht mehr auf dem Schmerz. Außerdem werden Schmerzen im Alter als eine normale Begleiterscheinung gesehen. Schmerz wird bei Älteren also häufig übersehen. Für eine gute Schmerzbehandlung von älteren Menschen ist es daher wichtig Ärzte über Schmerzen zu informieren. Die Möglichkeiten in der heutigen Schmerztherapie sind vielfältig und sollten auf jeden Fall in Anspruch genommen werden.
SCHMERZTHERAPIE- EIN BREITES SPEKTRUM
Neben der medikamentösen Schmerztherapie gibt es viele psychologische und physikalischen Behandlungsmethoden sowie weitere schmerzlindernde Therapiemöglichkeiten.
Mit physikalischen Behandlungsmethoden werden die Funktionen des Organismus verbessert und wiederhergestellt. Wenn Schmerzen zu chronischen Begleitern werden, kann dies auch zu Veränderungen am Bewegungssystem führen. Zu den physikalischen Methoden zählen Physiotherapie, Thermotherapie, Massagen, Elektrotherapie und Unterwassertherapie.
Bei den psychologischen Behandlungsmethoden liegt das Hauptaugenmerk auf der Psyche. Denn durch einen chronischen Schmerz, leidet auch die Seele. Negative Gedanken können Schmerzen aber auch verstärken oder sogar verursachen. In solchen Fällen kann eine psychologische oder eine psychotherapeutische Betreuung diesen Schmerzkreislauf durchbrechen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Therapiemöglichkeiten wie Akupunktur, Neuraltherapie, Biofeedback, Entspannungstraining, progressive Muskelrelaxation, autogenes Training, Meditation, Hypnose, manuelle Medizin und Osteopathie, Musik- und Kunsttherapie oder Sozialberatung.
CANNABIS IN DER SCHMERZTHERAPIE?
In vielen Regionen der Welt wird der Hanfpflanze eine schmerzstillende Wirkung nachgesagt. Sie stellt daher eine Alternative für chronische Schmerzpatienten dar. Offenbar gab es schon vor der Einführung von Aspirin und anderen gängigen Medikamenten zahlreiche schmerzstillende Mittel auf Hanfbasis. Im deutschsprachigen Raum ist man jedoch noch zurückhaltend: In Deutschland wurde Cannabis erstmals 2009 ärztlich verschrieben, in Österreich ist die Verschreibung gemäß dem Suchtmittelgesetz nach wie vor verboten. Daher bleibt abzuwarten wie sich die Lage hierzulande entwickelt. Fest steht, dass vor allem in der Schmerztherapie bereits große Erfolge mit Cannabisprodukten erzielt wurden.
Quellen: https://www.oesg.at/patienteninformationen/nicht-medikamentoese-schmerztherapie/
https://www.dgss.org/patienteninformationen/besonderheiten-bei-schmerz/schmerz-im-alter/
https://www.pressetext.com/news/apothekertagung-schmerztherapie.html
https://www.hanfgarten.at/magazin/cannabis-in-der-schmerztherapie/
https://www.servus.com/at/p/Cannabis-auf-Rezept%3F/AA-1WSAYBKTD1W12/
Fotos: shutterstock
Beitrag veröffentlicht am 24. Oktober 2018.