Premiere für Antigen-Schnelltest

Sie sind Hoffnungsträger für Großveranstaltungen: Erste Antigen-Massentests wurden in Wien erprobt.

Veranstaltungen mit vielen Besuchern auch in Pandemiezeiten könnten Antigen-Schnelltests möglich machen. Bei den Einführungsvorlesungen der Wirtschaftsuniversität Wien im Austria Center wurde erstmals in Europa ein solcher Antigen-Massentest eingesetzt. Der Schnelltest funktioniert über einen Rachenabstrich, in 15 Minuten sollte man bereits ein Ergebnis haben.

Nachgewiesen wird bei diesem Test ein Protein, genau genommen das Nukleokapsidprotein, das im Coronavirus häufig vorkommt und für das Virus typisch ist. PCR-Tests dagegen testen direkt auf die RNA. Die Testergebnisse sind zuverlässig, Kritik gibt es allerdings dahingehend, dass sie nicht ganz genau sind, wenn man wenige Viren im Rachen hat.

Die gute Nachricht: Wer wenig Viren im Rachen hat, ist meist auch weniger ansteckend als Personen mit vielen Viren. Und genau solche Personen können Antigentests finden und damit potenziell ansteckende Personen eruieren – etwa auch Besucher und Besucherinnen in Altersheimen oder Spitälern, bei Kultur- und Sportveranstaltungen, von Messen und Kongressen, in Firmen. Den klassischen PCR-Test können Antigen-Schnelltests jedoch nicht ersetzen.

Für den Hausgebrauch sind die Tests nicht zugelassen und auch nicht geeignet, es braucht geschultes Personal dafür. Um sie künftig kommerziell anzubieten können, arbeitet die Firma Alpstar als Anbieter dafür mit dem Samariterbund zusammen. Private Feiern sind erst längerfristig ein Thema.

 

Elke Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 21. September 2020
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