Ein Leben lang leisten unsere Gelenke, vor allem Knie und Hüfte, Schwerstarbeit. Das führt im Laufe der Zeit zu Verschleiß und Abnutzungen. Wenn beim Gehen und Stehen schließlich Schmerzen auftreten und die Ursachen, wie zum Beispiel Arthrose, nicht behandelt werden, kann das schwerwiegende Folgen haben. Denn kaputte Gelenke tun nicht nur weh, sie schränken auch die Bewegung massiv ein. Das führt unweigerlich zu einer Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes: Muskeln werden langsam abgebaut, Herz-Kreislauferkrankungen entstehen oder verschlimmern sich, sogar die geistige Fitness verfällt. Wer sich nicht mehr bewegen kann, vereinsamt zusehends. Ein unsicherer Gang erhöht auch das Risiko zu stürzen. Komplizierte Knochenbrüche bedeuten für die Betroffenen Bettlägerigkeit und im schlimmsten Fall Pflegebedürftigkeit.
Wann ist der beste Zeitpunkt für ein künstliches Gelenk?
Es sprechen also viele Gründe dafür, schon erste Schmerzen in den Gelenken ernst zu nehmen und diesen auf den Grund zu gehen. Dank moderner Diagnostikverfahren lassen sich die Ursachen, wie Abnützungen, Fehlstellungen oder Unfallfolgen, heute gut abklären.
Erst wenn keine anderen Therapien, wie Krankengymnastik oder Schmerztherapien, mehr in Frage kommen, wird der Einsatz eines künstlichen Gelenks mit den Betroffenen besprochen. Das Alter der PatientInnen spielt dabei keine Rolle.
Wichtig ist, dass zuvor Risikofaktoren wie schwere Erkrankungen (Diabetes, Herzkrankheiten oder neurologische Erkrankungen) oder starkes Übergewicht erhoben werden müssen. Die PatientInnen sollten auch geistig fit und bereit dazu sein, nach der Operation am Erfolg der Therapie durch angemessenes Training mitzuarbeiten.
Schonende Operation
Entscheidend haben sich auch die Operationsmethoden in den letzten Jahren verändert. Heute wird minimalinvasiv, also muskel- und gelenkschonend, operiert. Wichtig ist, dass der Hautschnitt an der richtigen Stelle gemacht wird. Die Muskulatur wird beim minimalinvasiven Zugang mit sogenannten Wundhaken nur zur Seite gezogen. Der Chirurg kann mittels moderner, gewinkelter Gerätschaften die Prothese genau platzieren.
Bei herkömmlichen Operationsmethoden wird die Muskulatur meistens durchtrennt, um einen guten Zugang zum Gelenk zu bekommen. Das verlängert den Heilungsprozess nach der Operation, denn es dauert, bis die Muskulatur wieder zusammengewachsen ist und ihre wichtigen Bewegungsfunktionen übernehmen kann.
Schnell wieder mobil
Wenn geschädigte Hüft- oder Kniegelenke durch Implantate ersetzt werden, ist es für den Erfolg der Operation besonders wichtig, wie genau das beschädigte Körperteil entfernt wird und dass das neue Gelenk genau sitzt. Ärzte setzen bei Gelenksendoprothesen im hohen Alter in der Regel auf Kunstgelenke aus Titan. Diese können sofort belastet werden und müssen nicht über einen längeren Zeitraum in den Knochen einwachsen. Denn nach der Operation ist es wichtig, dass die PatientInnen schnell wieder auf die Beine kommen, um Thrombosen, Embolien und anderen gefährlichen Folgeerkrankungen vorzubeugen. Mit einer effektiven Physiotherapie wird anschließend die Muskulatur wieder mobilisiert und gekräftigt sowie Gleichgewicht und Koordination trainiert.
Die richtige Klinik finden
Der Einbau künstlicher Gelenke sollte immer in einer spezialisierten Klinik erfolgen. Auch künstliche Gelenke können verschleißen und deren Zustand sollte im weiteren Verlauf über ein Röntgenbild kontrolliert werden, in welchem Zustand sich das Gelenk befindet und ob es noch gut sitzt. Je nach Belastung empfiehlt sich eine Röntgenverlaufskontrolle nach spätestens acht bis zwölf Jahren. So besteht die Möglichkeit, dass frühzeitig einzelne Prothesenkomponenten in einer kleinen OP ersetzt werden können und nicht gleich das ganze Gelenk in einer großen Operation erneuert werden muss.
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Beitrag veröffentlicht am 6. Mai 2019.