Debatte um Aus für Besuche belastet Heimbewohner, Personal und Angehörige.
Die zweite Corona-Welle wird zunehmend in den Alten- und Pflegeheimen spürbar. Wegen steigender Infektionszahlen wollen manche Betreiber die Heime wieder komplett für Besucher sperren. Bei der ersten Welle im Frühjahr wurden bekanntlich alle Heime zum Schutz der Bewohner „dichtgemacht“. Das war eine zum Teil unzumutbare und zum Teil ungesetzliche Freiheitberaubung.
Derzeit zählt jedes vierte steirische Pflegeheim Bewohner mit Corona-Infektion, so der ORF. In jedem dritten Heim gibt es infizierte Mitarbeiter. Die 476 infizierten Heimbewohner sind 3,7 % aller SteirerInnen, die ihn solchen Heimen wohnen. Diese Personen und die 230 infizierten Mitarbeiter zu isolieren und trotzdem den Betrieb aufrechtzuerhalten, ist eine große Herausforderung.
Die öffentliche Debatte geht in die Richtung, dass die Pflegeheime auf keinen Fall für die Besucher gesperrt werden dürfen. Um das Infektionsgeschehen kontrollierbar zu halten, werden regelmäßige Anti-Gen-Tests aller Bewohner und Mitarbeiter gefordert. Diese Schnelltests haben aber den Nachteil, dass sie sehr ungenau sind und alle vier bis fünf Tage wiederholt werden müssten.
Johannes Kübeck
Beitrag veröffentlicht am 19. November 2020
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