Die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz setzten einen aktiven Schritt in Sachen Pflegenotstand: Beim 1. Nurse Info Day wurde durch hautnahen Einblick in den Pflegeberuf mit Vorurteilen aufgeräumt, die Attraktivität und Vielfalt der Pflege aufgezeigt und Begeisterung für diesen Berufsstand geschürt.
Die Zahl der betagten Menschen steigt in Österreich rasant an – zum einen kommt nämlich die Babyboomer-Generation in die Jahre, zum anderen sorgt die moderne Medizin dafür, dass die Lebenserwartung kontinuierlich steigt. Damit wächst aber auch die Zahl an chronisch kranken und multimorbiden Menschen, die professionelle Pflege brauchen. Um diese Herausforderung stemmen zu können, werden in Österreich bis zum Jahr 2030 rund 75.000 bis 100.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Doch schon jetzt kämpft man in der Pflege mit Personalengpässen, dazu kommt ein angekratztes Berufs-Image, das von Vorurteilen und Unwissenheit geprägt ist.
Dieser Entwicklung entgegenzusteuern, war das Ziel des 1. Nurse Info Days. Motto: Die Vielfalt und Faszination der Pflege hautnah erleben! Das konnten die Besucher etwa im Rahmen von Fachvorträgen oder an Ständen, wo es umfassende Informationen zu den unterschiedlichsten Bereichen der Pflege gab. Denn ob Diabetes Care, Delir-Management, Basale Stimulation, Aromatherapie oder Therapeutic Touch, der Pflegeberuf bietet einen überaus breiten Gestaltungs-, Handlungs- und Spezialisierung-Spielraum. Den Königsweg in der Pflege sieht GGZ-Pflegedienstleiterin Waltraud Haas-Wippel allerdings in der Kombination aus Wissenschaft und praktischer Arbeit vor Ort.
Für GGZ-Geschäftsführer Gerd Hartinger ist es „allerhöchste Zeit, solch aktive Schritte zu setzen.“ Und der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl betonte: „Wir müssen den Menschen Mut machen, sich auf diesen sinnstiftenden Beruf einzulassen. Vor allem wünsche ich mir eine dauerhafte Wertschätzung dieser Heldinnen und Helden des Alltags.“
Weitere Informationen über die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz erhalten sie unter: www.ggz.graz.at sowie unter der Telefonnummer +43 316 7060 0.
© Christoph Ortner
10.09.2021