Meditation im Alter

Indische Yogis wissen es schon seit Menschengedenken: Meditation erhält Körper und Geist gesund. Meditieren hat nicht unbedingt mit Spiritualität zu tun, vielmehr geht es um Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen, die zu mehr Ruhe, Zufriedenheit und Gesundheit führen.

Wir alle werden überflutet von äußeren Reizen wie Fernsehen, Internet und Co. Wir sind süchtig nach Entertainment und haben vielleicht Angst vorm „Alleinsein“ und unseren Gedanken. Diese Gedanken kommen dann oft nachts zum Vorschein, wenn man wieder einmal wach im Bett liegt und sich das Gedankenkarussell, bestehend aus Sorgen, Ängsten oder Zweifel, zu drehen beginnt. Die Lösung für dieses Problem heißt Meditation. Meditieren ist Balsam für Körper und Seele und immer mehr Menschen schwören darauf. Und das Beste: Meditieren kann wirklich jeder lernen.

Natürlich ist das stille Sitzen eine sehr beliebte Meditationstechnik, doch stellt sie nicht die einzige Möglichkeit dar. Auch im christlichen Glauben gibt es Meditation – in Form des stillen Gebets, beispielsweise beim Rosenkranzgebet. Es gibt aber auch Bewegungsmeditation, dazu zählt auch die bekannte Kampfsportart Tai Chi. Man hat also viele Möglichkeiten, um zu meditieren.

DER BLICK NACH INNEN
Gerade im Alter kann es vorkommen, dass man sich viele Gedanken über vergangene Lebenssituationen macht, Dinge bereut, Schuldgefühle hat, usw. Solche Gedanken können die Lebensfreude hemmen und sogar Erkrankungen hervorrufen. Mit einer täglichen Meditation durchbricht man diesen Teufelskreis und hat endlich Zeit, mit sich selbst ins Reine zu kommen.

Beim Meditieren spielt vor allem der Atem eine wichtige Rolle. Am Anfang reicht es sich einfach auf seinen Atem zu konzentrieren und ruhig ein- und auszuatmen. Es soll gelingen Stress und negative Gefühle zu reduzieren indem man selbst zum Beobachter seiner Gefühle und Gedanken wird. Treten sie auf, sollte man sie nicht bewerten, sondern wie Wolken am Himmel vorbeiziehen lassen. Dadurch befasst man sich mit seinen Sorgen und Ängsten – gleichzeitig wird einem dann aber bewusst, dass es nur ein momentaner Zustand ist. Idealerweise gelingt es auch mit den negativen Gefühlen auf Distanz zu gehen anstatt sich hineinzusteigern.

GESUNDHEIT STÄRKEN
Je länger und öfter man das Meditieren trainiert, desto besser wird die Gedächtnisleistung. Wer sich den Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen, also dem Meditieren, regelmäßig widmet, kann seine kognitive Leistungsfähigkeit deutlich verbessern – und zwar über Jahre.

Dies belegte eine Studie der Universität in Davi, Kalifornien.

Meditation stärkt außerdem das Immunsystem, die Schlafqualität wird verbessert, der Blutdruck gesenkt und das Schmerzempfinden reduziert. Das sind doch genügend Gründe, um es einfach einmal zu probieren, oder?

WIE FUNKTIONIERT ES?
Wer jetzt mit dem Meditieren beginnen möchte, hat viele verschiedene Möglichkeiten. Man benötigt dafür nur einen ruhigen Raum, in dem man gut entspannen kann. Wer aber gerne in der Natur ist, kann sich auch einfach in die Wiese oder in einen Park setzen. Dafür kann man sich auch Anleitungen besorgen, damit der Einstieg leichtfällt. Idealerweise sollte man anfangs täglich ein paar Minuten meditieren und kann es auf 30 Minuten, oder länger, ausweiten.

Meditieren bedeutet aber nicht nur im Lotussitz zu schweigen, in Wahrheit kann man immer und überall meditieren. Beispielsweise beim Essen: Wenn man bewusst wahrnimmt, wie die Gabel zum Mund geführt wird, das Essen gekaut und heruntergeschluckt wird. Beim Gehen, wenn man einen Fuß vor den anderen setzt und mit Achtsamkeit die Bewegungsabläufe beobachtet, u. v. m. Es geht also darum, alles im Leben bewusster wahrzunehmen.

Man kann sich aber auch einer Meditationsgruppe anschließen – hier werden Übungen professionell angeleitet, was für manche vielleicht angenehmer ist. Es gibt also viele Möglichkeiten, um zu Meditieren. Es lohnt sich auf alle Fälle.

Quellen: https://bildung-ab-50.de/im-kloster-oder-daheim-meditation-fuer-senioren/
https://www.fitforfun.de/news/neue-studie-meditation-haelt-jung-das-gedaechtnis-wird-langfristig-verbessert-288871.html
https://www.herold.at/blog/meditation-meditieren-lernen-stress-abbauen/
https://www.planetbackpack.de/meditation/
Fotos: shutterstock

 

Beitrag veröffentlicht am 30. Oktober 2018.